Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen, liebe Männer! Oder lieber doch nicht?

Wir haben zu wenig Frauen in Führungs- und insbesondere in Vorstandspositionen. Seit Jahren ist dies der gesellschaftlich viel zitierte Tenor. Trotzdem dreht sich die Diskussion darum immer wieder im Kreis.

Auf der einen Seite die Männer, die Frauen für Führungspositionen suchen, aber nicht finden. Auf der anderen die Frauen, die irgendwie wollen, aber dann doch vermeintlich zu zögerlich sind.

Da stellt sich mir die Frage: „Warum, liebe Männer, wollen wir denn WIRKLICH mehr Frauen in Führungspositionen?“ Der Aspekt, dass Frauen anders führen und weibliche Anteile in die Führungsarbeit einbringen kann es ja irgendwie nicht sein.

Zumindest drängt sich dieser Eindruck auf, wenn ich mir ansehe, welche Erwartungen an das Verhalten von Frauen in Führungspositionen bei vielen männlichen Kollegen mitschwingen. Wo ist der Vorteil, wenn Frauen mit männlichen Verhaltensweisen führen? Das könnten wir Männer doch auch selbst übernehmen.

Weibliche Führung als Bedrohung unserer Männlichkeit

Mehr Frauen in Führungspositionen würde bedeuten, das wir Männer uns verstärkt mit unseren eigenen Erwartungen an Führung auseinandersetzen und unser eigenes Führungsverhalten hinterfragen müssten. Nicht zuletzt müssten wir uns mit unseren eigenen weiblichen Anteilen beschäftigen.

Dafür – so fürchte ich – ist die Männerwelt (noch) nicht bereit. Denn es würde bedeuten, dass wir Männer unsere eigenen weiblichen Anteile kennen- und akzeptieren lernen. Und das, liebe Frauen, ist dann doch ziemlich bedrohlich für viele von uns.

Solange sich daran allerdings nichts ändert, solange wird sich – so meine These – auch beim Thema Frauen in Führungspositionen nichts Grundlegendes ändern. Wie siehst Du das?

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